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Pressemeldungen

aus Geisenheim

Neujahrsgruß von Bürgermeister Christian Aßmann


Liebe Geisenheimerinnen und Geisenheimer,

Ihnen allen ein gutes und erfolgreiches neues Jahr 2021. Ich hoffe Sie sind alle gut und gesund in das neue Jahr gestartet, sicherlich viel ruhiger als in den vergangenen Jahren. 

Ich wünsche Ihnen, dass ihre persönlichen Wünsche und Vorsätze in Erfüllung gehen und dass wir alle gemeinsam wieder schnell ein ruhiges und gewohntes Leben führen können. 

Ganz besonders wünsche ich Ihnen allen, dass Sie gesund bleiben! Wie wichtig und bedeutsam die Gesundheit von uns Menschen ist, und wie schnell diese in Gefahr kommen kann, das wurde uns schmerzlich im abgelaufenen Jahr verdeutlicht.

Was haben wir für ein bewegtes und geschichtsträchtiges Jahr 2020 hinter uns. Ein Jahr, was uns alle prägen und verändern wird oder bereits sogar schon hat. Ein Jahr voller Verzicht und Einschränkungen.

Bereits Ende 2019 konnte man hören, dass sich im weitentfernten China ein neuartiger Virus verbreitet. Genannt „Corona-Virus“. Das Virus sei nicht mit der normalen Influenza vergleichbar und höchst ansteckend. Dass sich immer mehr Menschen infizieren würden und der Krankheitsverlauf gefährlich wäre. Die Lunge wäre betroffen und es gebe keinen Impfstoff gegen das Virus. Man bekam aus der internationalen Presse mitgeteilt, dass es täglich zu einer steigenden Zahl von Neuinfektionen käme. Immer mehr Infizierte und immer mehr Tote auf Grund des unbekannten Virus.

Niemand machte sich damals bei uns sicherlich ernsthaft Gedanken darüber, dass diese weit entfernte Problematik, unser aller Leben auf dieser Welt massiver als jede Gefahr, Krieg und Terror natürlich ausgenommen, so massiv tangieren würde. Das unsere doch so zivilisierte und von einer stetigen Weiterentwicklung, immer schneller, erfolgreicher, höher und weiter, getriebene Gesellschaft, einmal von einer unsichtbaren Gefahr durch ein kleines Virus so schnell und hart eingebremst wird.

Unser Leben, wie wir es jahrzehntelang gewohnt waren, es war auf einmal weg! Was begann, war eine Zeit geprägt von Unsicherheit und Angst, aber auch von Hoffnung und Zusammenhalt. Es wurde ernst und das merkte man in unserer Gesellschaft. Auf einmal war vieles worüber man sich ärgerte doch nicht mehr so wichtig. Auf einmal hielt man wieder zusammen und wünschte sich quasi schon als liebgewonnenes Ritual: „Bleib gesund!“. Man erkannte wieder, was Nachbarschaft bedeutet und wie wichtig doch der Einzelhändler vor Ort ist. Alte und vor allem gute Werte unserer Gesellschaft erlebten ein Revival.

Natürlich nahm auch die Kritik an einzelnen Maßnahmen zur Bekämpfung des Corona-Virus zu. Die kritischen Stimmen wurden lauter, wobei man fairerweise sagen muss, dass der Großteil unserer Gesellschaft die Maßnahmen unterstützt hat und immer noch unterstützt. Und, nur weil man laut ist, hat man noch lange nicht immer Recht! Dies sollte ein Teil unserer Gesellschaft beherzigen. Ob alles immer richtig war was entschieden oder festgelegt wurde, kann sicherlich niemand zweifelsfrei beurteilen. Eine derartige Lage gab es in unserem Land noch nicht.

Noch haben wir diese Krise, die Folgen und die Gefahr nicht überstanden. Wir müssen deshalb weiter zusammenstehen und zusammenhalten! Wir dürfen nicht nur das Negative sehen, sondern müssen das Positive und Hoffnungsvolle aus der Krise mitnehmen. Wir haben die einmalige Chance einen kleinen Neustart unserer Gesellschaft und unseres Lebens vorzunehmen. Nicht alles was wir in den zurückliegenden Jahren gemacht haben war gut, sei es für uns und unsere Gesellschaft oder die Natur und Umwelt. Gehen wir hoffnungsvoll und motiviert in das neue Jahr 2021!

Doch 2020 war mehr als nur Corona. Vieles wurde in unserer schönen Lindenstadt umgesetzt oder angestoßen. Geisenheim bewegt sich! Hieran hat auch die Corona-Krise nichts geändert. In Marienthal wurden neue Mitfahrbänke installiert, die Erweiterung unseres Gewerbegebietes nahm Fahrt auf, die Weichen für die Sanierung und den Erhalt unseres Rheingau-Bades wurden gelegt, unser Rheinufer wird nunmehr von einem großen Piratenschiff bewacht, der langersehnte Breitbandausbau für Marienthal und Johannisberg wurde endlich begonnen, zwei neue Brauchwasserzapfstellen konnten unterstützt durch Fördermittel erstellt werden, die Gründungsfabrik Rheingau nahm ihren Betrieb in der Waas.schen Fabrik auf und ist künftig Heimathafen für viele junge Start-Up-Unternehmen in unserer Region, auf unserem Campingplatz können unsere Gäste künftig in „Geisenumer Halbstück Fässern“ schlafen und auch die Arbeiten für unsere neue Kindertagesstätte im Rheingau-Atrium sind angelaufen.

Zudem hat unsere Hochschulstadt am Ende des Jahres noch ein neues Wahrzeichen erhalten! In großen Lettern sind nunmehr die Buchstaben unserer Stadt vor der St.-Ursula-Schule aufgestellt. Jeder Buchstabe finanziert durch ein Geisenheimer Unternehmen. Ein tolles Zeichen! Der Schriftzug soll sinnbildlich für unser gewachsenes Selbstbewusstsein, den neuen Zusammenhalt und den spürbaren positiven Aufbruch in unserer Stadt stehen, welcher überall festzustellen ist. Geisenheim bewegt sich! Geisenheim entwickelt sich! Wir können alle durchaus stolz sein Teil dieser schönen Stadt zu sein.

Natürlich wurden in 2020 weitere kleinere und größere Projekte angegangen. Alles aufzuzählen würde sicherlich den Rahmen sprengen. An dieser Stelle möchte ich allen Bürgerinnen und Bürgern ganz herzlich danken, die sich für unser Geisenheim und unsere Gesellschaft engagieren und einsetzen. Sei es organisiert in Vereinen und Verbänden oder einfach nur allein. Jedem der sich ehrenamtlich oder freiwillig für unsere Stadt und seine Mitmenschen engagiert gebührt unser aller Respekt und Dank! Ohne diese Menschen würde unser soziales Gefüge nicht funktionieren. Diese Menschen sind der Stützpfeiler unserer Gesellschaft und unverzichtbar. Ein besonderer Dank geht hierbei an die Mitglieder unserer Freiwilligen Feuerwehren, dem Technischen Hilfswerk (THW) sowie der weiteren Hilfsorganisationen. Vielen Menschen wurde im abgelaufenen Jahr wieder geholfen und hoher Schaden konnte abgewendet werden. Dieser selbstlose und unentgeltliche Einsatz vierdient unser aller Hochachtung. Ergänzend möchte ich aber auch an die vielen Pflegerinnen und Pfleger in den Altenheimen, Krankenhäusern, Arztpraxen oder sonstigen Pflegeeinrichtungen denken. Das, was dort jeden Tag geleistet wird, für einen Lohn der dem ganzen Einsatz und Engagement nicht mal ansatzweise gerecht wird, ist eigentlich unvorstellbar. Hoffentlich erfolgt hier zum Wohle dieser fleißigen Menschen ein Umdenken in der Gesellschaft und der Politik.

Ferner danke ich meinen Kolleginnen und Kollegen der Stadtverwaltung, welche gerade in dieser schweren Krisenlage eine hervorragende Arbeit für unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger geleistet haben. Vorneweg die Erzieherinnen und Erzieher unserer Kindertagesstätten, die einen großen Teil dazu beigetragen haben, dass die alltäglichen Einschränkungen und Herausforderungen für viele Eltern etwas weniger wurden. Aus meiner Sicht haben wir von der Stadtverwaltung ein gutes Krisenmanagement betrieben und werden dies auch weiterhin tun. Ein Dank geht auch an die politischen Mandatsträger, welche uns bei der Krisenbewältigung unterstützt und Verständnis für viele Entscheidungen aufgebracht haben. Welche trotz Corona-Einschränkungen tagten und so wichtige Beschlüsse herbeigeführt haben. Es wurde so kein Stillstand erzeugt. Durch die Verabschiedung unseres städtischen Haushalts für das Jahr 2021, mit nur einer Gegenstimme, wurde das Vertrauen in die Arbeit unserer Stadtverwaltung dokumentiert und Planungssicherheit in dieser ungewissen Zeit geschaffen.

Was erwartet uns 2021? Ich glaube so ungewiss sind wir selten in ein neues Jahr gestartet. Vieles hängt davon ab, wie wir die Ausbreitung und den Verlauf des Corona-Virus in den Griff bekommen. Wird es wieder Feste geben? Werden wir weiterhin im Alltag Mund-Nasen-Schutz tragen müssen? Wie wird die finanzielle Lage unserer Stadt aussehen? Wie sieht die politische Zusammensetzung nach der Kommunalwahl aus? Sehr viele Unbestimmtheiten prägen den Start ins neue Jahr. Und dennoch sollten wir optimistisch sein. Am Ende wird alles gut und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende! Freuen wir uns gemeinsam auf ein spannendes und sicherlich wieder ereignisreiches Jahr 2021 bei uns in Geisenheim. „Gemeinsam für Geisenheim“ sollte der Slogan sein, der uns im Alltag begleitet.

Ich wünsche uns allen ein gutes und ruhiges Jahr 2021. Bleiben Sie bitte alle gesund und passen Sie auf sich und Ihre Mitmenschen auf.

 

Ihr Bürgermeister

Christian Aßmann

 

 


Geisenheim, 1. Januar 2021


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