bauen und umwelt
Baumpflanzungen an der B42/Uferstraße
In dem zwischen der B42 und der Uferstraße in Geisenheim verlaufenden Grünstreifen wurden Bäume nachgepflanzt, um gefällte Linden zu ersetzen. In diesem Zuge wurden bestehende Potenziale für Baumpflanzungen ausgeschöpft und es wurden fünf Bäume mehr gepflanzt als weggefallen sind.
Was diese Pflanzung besonders macht sind die neu gepflanzten Baumarten. Abweichend von den bisher einheitlichen Winterlinden wurden verschiedene Eichen-Arten in die Reihenlücken gepflanzt. Innerhalb der Eichenarten gibt es keine Dopplungen, sodass neben der heimischen Traubeneiche jetzt elf weitere Eichenarten die Südtangente schmücken. Darunter auch ungewöhnliche Arten wie z.B. Nuttall-Eiche, Weiden-Eiche, Bur-Eiche oder Shumards-Eiche. Die Abweichung von dem einheitlichen Bild der Winterlinden mag zunächst unkonventionell wirken, ist aber wohldurchdacht und erfolgte in enger Abstimmung mit der Hochschule Geisenheim University. Wie nicht zuletzt die Vorgänge in unseren heimischen Wäldern offenbaren, sind unter sich wandelnden Umweltbedingungen sowie angesichts neuer Erkrankungen und Schädlingen monotone Baumbestände einer Art besonders gefährdet. Aus wissenschaftlicher Sicht sind daher durchmischte Pflanzungen mit unterschiedlichen Baumarten klar den einheitlichen Baumpflanzungen zu bevorzugen, um weitreichende Schäden oder Totalausfälle der Bepflanzung zu vermeiden. „Die Bepflanzung mit verschiedenen Eichenarten ermöglicht uns nicht nur den unmittelbaren Vergleich der angesichts des Klimawandels vielversprechenden Baumarten, sondern ermöglicht uns auch unterschiedliche Anfälligkeiten z.B. für den Eichen-Prozessionsspinner zu beobachten. Wir erhoffen uns daher weitreichende Erkenntnisse für die zukünftige Verwendung der bislang unüblichen Eichen-Arten im städtischen Umfeld.“ Erläutert der Umweltingenieur Felix Engelmann des Geisenheimer Bauamtes.
Neben den zwölf gepflanzten Eichen wurden an der Einfahrt Wiesenstraße zusätzlich zwei Zierkirschen gepflanzt. Außerdem ist in dem Grünstreifen an der B42 unter den neugepflanzten Bäumen eine großflächige Blumenzwiebel-Pflanzung erfolgt.
„In diesem Umfang ist eine derartige experimentelle Bepflanzung einzigartig in unserer Region. Es erfüllt mich mit Stolz, dass Geisenheim in Projekten wie diesem gemeinsam mit der Hochschule Geisenheim University einen praxisnahen Beitrag zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen leisten kann.“ Betont Bürgermeister Christian Aßmann.
Bild: Bäume an der Südtangente (Felix Engelmann)
Geisenheim, 16. Dezember 2024